Schadstoffe in Produkten
Zu den größten globalen Umweltkrisen werden die Klimakrise, das Artensterben (Verlust an Biodiversität) und die Schadstoffbelastung gezählt. Bei allen drei ist die Belastungsgrenze der Erde bereits überschritten - der schädliche Einfluss ist unumkehrbar. Wichtig ist nun, den weiteren Fortschritt der Belastung und damit die schädlichen Auswirkungen so gering wie möglich halten.
Schadstoffe können auch in Alltagsprodukten enthalten sein, absichtlich zugesetzt oder als Verunreinigungen. Bekannte Beispiele sind die hochproblematischen PFAS (per- und polyfluorierte Chemikalien), Phthalat-Weichmacher, Bisphenole oder Blei.
Deshalb prüft der VKI regelmäßig, ob bestimmte problematische Chemikalien in Produkten vorkommen. Anhand dieser Untersuchungen können wir Konsument:innen zu jenen Produkten raten, die diese Schadstoffe nicht enthalten. Zugleich gewinnen wir anhand umfassender Tests einen Überblick, wie häufig ausgewählte Schadstoffe in bestimmten Produkten zu finden sind.
Aktuelle Tests zu Schadstoffen in Produkten
Test Schadstoffe in Kopfhörern
Ob im oder auf dem Ohr, ob mit oder ohne Kabel – keiner der getesteten Kopfhörer ist frei von Schadstoffen. Bei vielen Modellen raten wir vom Gebrauch ab.
Test: Bisphenole in Unterwäsche
Textilien sollten frei von Bisphenolen sein. Wir haben Unterwäsche getestet, das Ergebnis ist alles andere als erfreulich. In rund einem Drittel der Produkte stecken Bisphenole, als besonders belastet erwies sich Unterwäsche für Frauen.
Test: PFAS in Konsumgütern
Wir alle kommen im Alltag ständig mit PFAS in Berührung. Diese "Ewigkeitschemikalien" werden in unzähligen Produkten verarbeitet, reichern sich in der Umwelt an und schaden der Gesundheit.
Wir haben uns auf die PFAS-Spurensuche in Konsumgütern begeben.
Solche Untersuchungen führt der VKI allein oder in Kooperation mit anderen Verbraucherorganisationen durch, etwa mit Mitgliedern des ICRT, einem internationalen Konsortium an Testorganisationen, oder der BEUC, der europäischen Verbraucherorganisation. Im Herbst 2023 startete der VKI gemeinsam mit anderen das von der EU geförderte Projekt “ToxFree LIFE for All”.
Weitere Tests und Informationen zum Thema
PFAS: Chemie im Speisefisch
Da kann einem der Gusto vergehen: Laut einer Untersuchung sind Speisefische und Meeresfrüchte aus der Nord- und Ostsee stark mit PFAS belastet. Sie landen auch in Österreich auf dem Teller.
Lust mit Last – Sexspielzeug mit Schadstoffbelastung
Schadstoffbelastung im Intimbereich - wir haben 18 Sexspielzeug-Produkte getestet und einige Mängel festgestellt.
Bedenkliche Chemikalien: Was steckt in unserem Hausstaub?
Eine Studie des norwegischen Umweltforschungsinstituts NILU zeigt: In unseren Wohnräumen lauern zahlreiche chemische Verbindungen, die potenziell gesundheitsschädlich sind.
Kichererbsen im Test
Wie ist die Nährwertbilanz von essfertigen Kichererbsen und wie steht es um die Belastung mit Schadstoffen? Wir haben insgesamt 25 Produkte getestet.
PFAS in Outdoor-Jacken von Temu, Shein und Amazon
Günstige Softshelljacken und Windbreaker von Amazon, Shein und Temu sind häufig mit PFAS belastet, also bedenklichen „Ewigkeitschemikalien“.
Kosmetika: Chemikalien, die wie Hormone wirken
Manche Chemikalien wirken wie Hormone. Die freiwillige Kennzeichnung „Ohne hormonell wirksame Zusätze“ weist bei Kosmetikprodukten darauf hin, dass sie frei davon sind (im Sinne der EU Prioritätenliste).
Das Projekt “ToxFree LIFE for All”
Dieses Projekt, gefördert vom EU LIFE-Programm, findet in Österreich, der Tschechischen Republik, Ungarn, Slowenien und der Slowakei in den Jahren 2023 – 2026 statt.
In drei Testrunden werden ausgewählte Schadstoffe in bestimmten Produkten geprüft. Neben der Information und Bewusstseinsbildung der Konsument:innen sollen die Ergebnisse zu Lobbyarbeit auf lokaler und europäischer Ebene beitragen.
Das Team
Die Partner haben zusammen mehr als 100 Jahre Erfahrung mit Produkttests, in Verbraucherkommunikation und Mobilisierung.
Die ungarische Organisation TVE koordiniert das Projekt, weitere Partner sind die Verbraucherorganisationen dTest (Tschechien), ZPS (Slowenien) und die tschechische Organisation ARNIKA (Tschechien), die im Bereich der politischen Arbeit zu Chemikalien tätig ist.
Der VKI leitet das Arbeitspaket zu den Produkttests.
Weitere Details finden Sie auf der Projekt-Webseite.
LIFE22-GIE-HU-ToxFree LIFE for All, 101114078
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