Schadstoffe in Produkten
Zu den größten globalen Umweltkrisen werden die Klimakrise, das Artensterben (Verlust an Biodiversität) und die Schadstoffbelastung gezählt. Bei allen drei ist die Belastungsgrenze der Erde bereits überschritten - der schädliche Einfluss ist unumkehrbar. Wichtig ist nun, den weiteren Fortschritt der Belastung und damit die schädlichen Auswirkungen so gering wie möglich halten.
Schadstoffe können auch in Alltagsprodukten enthalten sein, absichtlich zugesetzt oder als Verunreinigungen. Bekannte Beispiele sind die hochproblematischen PFAS (per- und polyfluorierte Chemikalien), Phthalat-Weichmacher, Bisphenole oder Blei.

Deshalb prüft der VKI regelmäßig, ob bestimmte problematische Chemikalien in Produkten vorkommen. Anhand dieser Untersuchungen können wir Konsument:innen zu jenen Produkten raten, die diese Schadstoffe nicht enthalten. Zugleich gewinnen wir anhand umfassender Tests einen Überblick, wie häufig ausgewählte Schadstoffe in bestimmten Produkten zu finden sind.

Solche Untersuchungen führt der VKI allein oder in Kooperation mit anderen Verbraucherorganisationen durch, etwa mit Mitgliedern des ICRT, einem internationalen Konsortium an Testorganisationen, oder der BEUC, der europäischen Verbraucherorganisation. Im Herbst 2023 startete der VKI gemeinsam mit anderen das von der EU geförderte Projekt “ToxFree LIFE for All”.
Aktuelle Tests zu Schadstoffen in Produkten

Test: PFAS in Konsumgütern
Wir alle kommen im Alltag ständig mit PFAS in Berührung. Diese "Ewigkeitschemikalien" werden in unzähligen Produkten verarbeitet, reichern sich in der Umwelt an und schaden der Gesundheit.
Wir haben uns auf die PFAS-Spurensuche in Konsumgütern begeben.

Test: Bisphenole in Unterwäsche
Textilien sollten frei von Bisphenolen sein. Wir haben Unterwäsche getestet, das Ergebnis ist alles andere als erfreulich. In rund einem Drittel der Produkte stecken Bisphenole, als besonders belastet erwies sich Unterwäsche für Frauen.

Welche Lippenpflege ist frei von Mineralöl?
26 Kosmetikprodukte für die Lippenpflege im Test. Welche Produkte sind frei von Mineralölbestandteilen?
Weitere Tests und Informationen zum Thema

Kichererbsen im Test
Wie ist die Nährwertbilanz von essfertigen Kichererbsen und wie steht es um die Belastung mit Schadstoffen? Wir haben insgesamt 25 Produkte getestet.

PFAS in Outdoor-Jacken von Temu, Shein und Amazon
Günstige Softshelljacken und Windbreaker von Amazon, Shein und Temu sind häufig mit PFAS belastet, also bedenklichen „Ewigkeitschemikalien“.

Kosmetika: Chemikalien, die wie Hormone wirken
Manche Chemikalien wirken wie Hormone. Die freiwillige Kennzeichnung „Ohne hormonell wirksame Zusätze“ weist bei Kosmetikprodukten darauf hin, dass sie frei davon sind (im Sinne der EU Prioritätenliste).

Test: Sonnenschutzmittel für das Gesicht
Wir haben 12 Sonnenschutzmittel für das Gesicht getestet. Zehn Produkte schnitten gut ab, eins war durchschnittlich. Ein Mittel fiel durch, es hielt den ausgelobten Lichtschutzfaktor nicht ein.

Welche Lebensmittel enthalten Pestizidrückstände?
Äpfel, Karotten, Kartoffeln sowie saisonale Erzeugnisse wie Erdbeeren und Spargel überschreiten Rückstandshöchstgehalte für Pflanzenschutzmittel kaum oder gar nicht. Dies zeigt eine vom deutschen Bundesamt für Verbraucherschutz (BVL) und Lebensmittelsicherheit veröffentlichte Untersuchung für 2023 zu Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln.

Petition: Für eine schadstofffreie Zukunft
Schadstoffe in Konsumprodukten sollen verboten werden. Ein Appell an die Politik.
Das Projekt “ToxFree LIFE for All”

Dieses Projekt, gefördert vom EU LIFE-Programm, findet in Österreich, der Tschechischen Republik, Ungarn, Slowenien und der Slowakei in den Jahren 2023 – 2026 statt.
In drei Testrunden werden ausgewählte Schadstoffe in bestimmten Produkten geprüft. Neben der Information und Bewusstseinsbildung der Konsument:innen sollen die Ergebnisse zu Lobbyarbeit auf lokaler und europäischer Ebene beitragen.
Das Team
Die Partner haben zusammen mehr als 100 Jahre Erfahrung mit Produkttests, in Verbraucherkommunikation und Mobilisierung.
Die ungarische Organisation TVE koordiniert das Projekt, weitere Partner sind die Verbraucherorganisationen dTest (Tschechien), ZPS (Slowenien) und die tschechische Organisation ARNIKA (Tschechien), die im Bereich der politischen Arbeit zu Chemikalien tätig ist.
Der VKI leitet das Arbeitspaket zu den Produkttests.
Weitere Details finden Sie auf der Projekt-Webseite.

LIFE22-GIE-HU-ToxFree LIFE for All, 101114078
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