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VKI: Negativpreis „KONSUM-Ente 2024“ geht an Kotányi Grill Gemüse Gewürzmischung

Blickdichte Dose ist nur zu rund einem Drittel gefüllt

Österreich hat entschieden. Der Negativpreis des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) für das ärgerlichste Lebensmittelprodukt geht in diesem Jahr an Kotányi für eine Verpackung, die deutlich mehr Inhalt erwarten lässt. Auf Platz Zwei reiht sich Rauch Happy Day Cocos Ananas-Saft ein, der lediglich 0,5 Prozent Kokosnusswasser enthält. Das Rio Mare Thunfisch-Pesto mit Pistazien und Zitrone erreicht Platz Drei und sorgt mit seiner Zusammensetzung von nur 20 Prozent Thunfisch und fünf Prozent Pistazien, jedoch rund 37 Prozent grüne Bohnen, für Verärgerung. 

Die Wertung 

Platz Eins der ärgerlichsten Lebensmittelprodukte Österreichs krallt sich die Kotányi Gewürzmischung mit 46,7 Prozent aller abgegebener Stimmen. Die luftige Mogelpackung haben Konsument:innen als besonders frech empfunden. Bereits 2016 und 2020 waren Kotányi-Gewürzdosen Gegenstand des Lebensmittelchecks und fielen durch ihre geringe Füllmenge negativ auf. Der Hersteller argumentiert in seiner Stellungnahme mit dem schwankenden Volumen je nach Gewürzsorte. Daher sei ein gewisser Spielraum beim Dosenformat notwendig. VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Eichberger dazu: “Zwei Drittel Luft in einem Gewürzbehälter sind schlichtweg zu viel. Das derzeitige Missverhältnis enttäuscht die Kundschaft bezüglich der enthaltenen Füllmenge. Zudem kommt es zu einer unnötigen Ressourcenverschwendung”. 

Etwas abgeschlagen auf Platz Zwei mit 17,4 Prozent landet der Rauch Happy Day Cocos Ananas-Saft. Statt echter Kokosnuss, die lediglich zu 0,5 Prozent Kokosnusswasser enthalten ist, begegnet einem zugesetztes Aroma. "Aroma" in der Zutatenliste kann sowohl Aromen auf Basis von natürlichen Rohstoffen (pflanzlichen, tierischen oder mikrobiologischen Ursprungs) als auch einen synthetisch hergestellten Aromastoff bezeichnen. Rauch teilte dem VKI mit, dass es sich um ein natürliches Aroma handelt, möchte über die ursprünglichen Rohstoffe aber keine Auskunft geben. Eichberger meint dazu: “Wer natürliches Aroma aus der Kokosnuss verwendet, wirbt in der Regel auch damit. Aroma, hergestellt aus Kokosnüssen, können Hersteller als ‘natürliches Kokosnussaroma’ in der Zutatenliste deklarieren”. 

Platz Drei geht mit 14,2 Prozent der Stimmen an das Rio Mare Thunfisch-Pesto. Neben Thunfisch (20%), Pistazien (5%) und Zitrone (2%), enthält es vor allem grüne Bohnen (rund 37%) und Olivenöl. “Auf der Packung sollte auf den ersten Blick erkennbar sein, was die Hauptzutaten des Produkts sind. Das ist beim Pesto von Rio Mare nicht der Fall”, so Eichberger. Der Hersteller sieht kein Problem mit Bezeichnung und Gestaltung des Produktes, da die grünen Bohnen laut ihm nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Die Umfrage 

Konsument:innen, die sich durch Aufmachung, Kennzeichnung oder Werbung eines Produktes in die Irre geführt sehen, können das betreffende Produkt auf der Plattform Lebensmittel-Check melden. Aus allen veröffentlichten Checks des Zeitraums September 2023 bis September 2024 wurden fünf Produkte ausgewählt und im Rahmen der KONSUM-Ente 2024 zur Wahl gestellt. Insgesamt verzeichnete die Umfrage 7879 Teilnehmer:innen zwischen unter 20 bis über 70 Jahren. 

SERVICE: Weitere Informationen zum Thema sowie die Stellungnahmen der Hersteller gibt es ab sofort online unter www.vki.at/konsumente2024 und ab dem 23. Jänner in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT. Bildmaterial für eine redaktionelle Verwendung gibt es unter: www.vki.at/Presse/PA-Konsumente-2024

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