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VKI-Test Sonnenschutzmittel: Fast jedes zweite Produkt schwächelt

3 Mittel enthalten einen kritischen Weichmacher, 5 Produkte versagen beim UV-Schutz

Das Ergebnis des aktuellen Sonnenschutzmittel-Tests des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) ist durchwachsen: Nur 9 von 17 Mitteln überzeugen. 3 Testkandidaten schneiden „durchschnittlich“ ab, weil sie mit einem kritischen Weichmacher verunreinigt sind. Und gleich 5 Produkte fallen mit der Note „nicht zufriedenstellend“ durch – sie halten den angegebenen UV-Schutz nicht ein. Bei der Wahl des Sonnenschutzmittels sollten sich Konsument:innen weder von Marken noch vom Preis leiten lassen – die Qualität der Produkte schwankt jährlich von Test zu Test. Die ausführlichen Testergebnisse gibt es ab 27.06.2024 in der Juli-Ausgabe des Testmagazins KONSUMENT und ab sofort auf www.konsument.at/sonnenschutzmittel.

Die wichtigste Aufgabe eines Sonnenschutzmittels ist es, die Haut vor UVA- und UVB-Strahlung und damit vor frühzeitiger Hautalterung und der Entstehung von Hautkrebs zu schützen. Die Lotion von Lavera und die Creme von M. Asam unterschreiten den auf den Packungen angegebenen UVB-Sonnenschutzfaktor. Die Ambre Solaire Sonnenschutz-Milch von Garnier bietet keinen angemessenen Schutz vor UVA-Strahlen. Das Spray von i+m sowie die Creme von Lush versagen sowohl beim UVA- als auch beim UVB-Schutz – und zwar so massiv, dass sie kaum schützen. Besonders ärgerlich: Die Million Dollar Sun Cream von Lush war mit 44,39 Euro je 100 Milliliter das mit Abstand teuerste Produkte im Test. Aufgrund des mangelnden Schutzes vergeben die VKI-Tester:innen für diese Sonnenschutzmittel allesamt die Note „nicht zufriedenstellend“.

Erstmals wurde beim diesjährigen Test auch überprüft, ob die Produkte gesundheitskritische Weichmacher enthalten. Die VKI-Tester:innen wurden fündig: In den Produkten von Newkee, Ladival und Müller wiesen sie den Weichmacher DnHexP nach, der laut EU-Verordnung in Kosmetika verboten ist. Die Substanz kann bei der  Herstellung eines UV-Filters als Verunreinigung entstehen. Die analysierten Konzentrationen in den drei betroffenen Mitteln sind allerdings so gering, dass sie nach Einschätzung des deutschen Instituts für Risikobewertung (BfR) kein akutes Risiko bergen. Die 3 bewerteten Produkte schneiden im Prüfpunkt kritische Inhaltsstoffe letztlich mit „nicht zufriedenstellend“ und im Gesamturteil mit „durchschnittlich“ ab. „Das ist umso ärgerlicher, weil sich diese Verunreinigung vermeiden lässt. Wir erwarten daher von den Anbieter:innen eine strengere Qualitätskontrolle“, betont VKI-Projektleiterin Birgit Schiller. 

Kein Verlass ist auf die Qualität einer bestimmten Marke. Das Sonnenschutzmittel von Garnier fiel im aktuellen Test durch, in früheren Tests überzeugten Produkte dieser Marke dagegen durchaus. Das zeigt, dass Konsument:innen sich nicht einfach auf eine bestimmte Marken verlassen sollten. „Nur mit aufwendigen und teuren Laboruntersuchungen lässt sich die Schutzwirkung zuverlässig messen und die Qualität eines Produktes beurteilen“, so Birgit Schiller abschließend. „Grundsätzlich raten wir weiter dazu, Sonnenschutzmittel großzügig zu verwenden.“

SERVICE: Die ausführlichen Testergebnisse gibt es ab 27. Juni 2024 in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT und bereits ab 18. Juni 2024 auf www.konsument.at/sonnenschutzmittel.

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