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VKI-Test: Ethylenoxid in Sesam – 3 von 17 Produkten stark belastet

Ethylenoxid gilt als erbgutverändernd und krebserregend – dessen Einsatz ist in der EU verboten

Rückstände des krebserregenden Gases Ethylenoxid in Sesam und Sesamprodukten sorgen seit Monaten in Deutschland für mediale Berichterstattung. Auch in Österreich erfolgten in letzter Zeit wiederholt Rückrufe, da Sesamprodukte mit Rückständen dieser Substanz belastet waren. Aus diesem Grund hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) nun 17 Produkte, darunter ganze Sesamkörner und Tahin (Sesammus), auf den Gehalt von Ethylenoxid untersucht. 3 von 17 Produkten überschritten dabei den gesetzlich zulässigen Höchstgehalt um ein Vielfaches. Davon betroffen waren Sesamkörner bzw. Saatmischungen aus Spezialgeschäften (Gewürzland.com, Heera, Lili Markt). Als unproblematisch erwiesen sich dagegen jene Produkte, die aus gängigen Supermärkten, Drogeriemärkten und großen Ethnosupermarktketten bezogen wurden. Die detaillierten Testergebnisse sind ab sofort auf www.konsument.at verfügbar.

In der EU ist die Behandlung von Nahrungsmitteln mit Ethylenoxid zwar verboten, in Ländern wie etwa Indien ist dies aber durchaus noch üblich. „Ethylenoxid ist ein Gas, das Keime wie Salmonellen abtötet“, erläutert VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck. „Zugleich gilt es aber auch als erbgutverändernd und krebserregend. Deshalb wurde für Ethylenoxid in Österreich und der EU ein zulässiger Höchstgehalt von 0,05 mg pro kg festgelegt.“ Drei Produkte lagen im Test deutlich über diesem Wert, am stärksten belastet war aber die Sesamsaat von Heera: Hier enthielt bereits die Menge eines Esslöffels 0,55 mg Ethylenoxid. Dagegen konnte der Schadstoff erfreulicherweise weder in den 3 getesteten Tahin-Produkten noch in den Sesamkörnern, die aus biologischem Anbau stammten (6 Produkte), nachgewiesen werden.

„Wir raten dazu, besonders bei Produkten, die aus Indien stammen oder bei denen keine Herkunftsangaben gemacht werden, vorsichtiger zu sein. Auch wenn im Rahmen des Tests sowohl bedenkliche als auch unbedenkliche Produkte indischen Ursprungs sind: Ein Großteil der vom EU-Schnellwarnsystem in den letzten Monaten herausgefilterten belasteten Sesam-Produkte stammt von dort“, so Birgit Beck abschließend.

SERVICE: Die ausführlichen Testergebnisse gibt es ab sofort auf www.konsument.at.

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