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BB-Cremen im Test: Hype-Produkte enttäuschen

3 von 12 Produkten fallen durch, auch aufgrund kritischer Inhaltsstoffe, 4 sind empfehlenswert

Ein einziges Gesichtspflegeprodukt, das alles kann – das klingt zu schön, um wahr zu sein. Ist es auch, wie die Ergebnisse eines Tests von 12 handelsüblichen BB-Cremen zeigen. Durchgeführt wurde der Test vom Verein für Konsumenteninformation (VKI), in Kooperation mit der Stiftung Warentest. BB-Cremen (BB für Blemish Balm oder Beauty Balm) sind getönte Tagescremen, die laut Herstellerangaben kleine Makel abdecken, Feuchtigkeit spenden und mitunter sogar vor schädigenden UV-Strahlen schützen sollen. Viele Produkte enthalten jedoch kritische Stoffe, pflegen nur unzureichend oder halten ihre eigenen Werbeversprechen – wie etwa UV-Schutz – nicht ein. Die ausführlichen Testergebnisse gibt es ab sofort auf www.vki.at/bb-cremen-2025 und ab 23. Oktober 2025 in der November-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT.

Bekannte Marken als große Verlierer

Die getesteten Produkte von Garnier, L’Oréal und Missha unterschreiten allesamt den von ihnen ausgewiesenen Schutz vor UVA- oder UVB-Strahlung. Das zweitteuerste Produkt im Test (Magic Wonder Balm von Judith Williams), für das Konsument:innen 66,50 Euro pro 100 Milliliter ausgeben müssen, trocknete die Haut der Probandinnen sogar aktiv aus. Ebenso wie das südkoreanische Hype-Produkt von Missha. All diese Produkte erhielten daher eine „weniger“ (Judith Williams) bzw. „nicht zufriedenstellende“ Bewertung.

Kritische Inhaltsstoffe 

Sieben Cremen enthalten Stoffe, die nicht oder schlecht biologisch abbaubar sind. Besonders auffällig: die Cremen von Judith Williams und Missha. Sie enthalten Mikroplastik (Polyethylen). „Geraten die winzigen Partikel beim Abschminken ins Abwasser, können sie nicht mehr vollständig herausgefiltert werden“, kritisiert VKI-Kosmetikexpertin Birgit Schiller. Mit Silikon D5 oder EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) finden sich außerdem noch weitere, nicht oder schlecht biologisch abbaubare Stoffe auf den Inhaltsstofflisten. Einige von ihnen, etwa Silikon D5, können sich zudem in Organismen anreichern. Die langfristigen Folgen für Umwelt und Gesundheit sind unklar. An den kosmetischen Eigenschaften der BB-Cremen gibt es hingegen wenig auszusetzen. Fast alle decken kleine Makel zuverlässig ab, lassen sich gut verteilen und die Haut natürlich wirken.

„Viele Konsument:innen glauben, mit einer BB-Creme Hautpflege, Make-up und Sonnenschutz in einem Produkt zu vereinen. Das ist ein Irrtum“, so VKI-Kosmetikexpertin Birgit Schiller. „BB-Cremen können zwar den Teint verschönern und leichte Pflege bieten, ersetzen aber keine reichhaltige Tagespflege und keinen ausreichenden Sonnenschutz. Die Produkte können nicht gleichzeitig Feuchtigkeitspflege, Anti-Aging-Creme, Sonnenschutz und Make-up sein. Eine BB-Creme ist, was sie ist: eine getönte Tagescreme. Wer sie dafür nutzt, wird zufrieden sein. Wer mehr erwartet, wird womöglich enttäuscht.“ 

SERVICE: Die ausführlichen Testergebnisse gibt es ab sofort auf www.vki.at/bb-cremen-2025 und ab 23. Oktober 2025 in der November-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT. 

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