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VKI: Osternaschereien – Palmöl und große Preisunterschiede

Gängige Marken verwenden nach wie vor Palmöl; große preisliche Unterschiede zwischen Standard- und Oster-Varianten

Ostern naht und in nahezu jedem Einkaufswagen finden sich mittlerweile Naschereien für das Osterfest. Bei einem genaueren Blick offenbart sich aber die eine oder andere negative Überraschung – abseits prekärer Arbeitsbedingungen, die jährlich etwa im Rahmen des Schoko-Osterhasen-Checks von Global 2000 und Südwind aufgezeigt werden. So kritisiert der Verein für Konsumenteninformation (VKI), dass Palmöl nach wie vor in vielen Oster-Produkten zum Einsatz kommt. Ein stichprobenartiger Preisvergleich zeigt zudem auf, wie groß Preisunterschiede zwischen Standard- und Oster-Produkten – innerhalb derselben Marke – sein können.

Palmöl: ökologisch und gesundheitlich bedenklich
Palmöl steht seit geraumer Zeit in der Kritik – auch bei vielen Verbraucher:innen. „Dennoch setzt die Lebensmittelindustrie weiterhin gerne auf diesen Rohstoff, da er kostengünstig, einfach zu verarbeiten und lange haltbar ist“, kritisiert Birgit Beck, Leiterin der Abteilung Untersuchung im VKI. Den wirtschaftlichen Vorteilen stehen jedoch ökologische und gesundheitliche Bedenken gegenüber: Palmöl-Monokulturen verdrängen artenreiche Regenwälder, die als wichtige CO₂-Speicher dienen. Zudem gilt Palmöl als ungesund, da es überwiegend gesättigte Fettsäuren enthält. Eine aktuelle Stichprobe zeigt, dass Palmöl auch in Oster-Schokoladeprodukten großer Marken nach wie vor häufig verwendet wird, beispielsweise in:

  • Ferrero Kinder (Schokolade Kleine Osterhasen, Happy Moments, Henne, etc.)
  • Knoppers (Minis)
  • Lindt (Lindor Mini Eier Mischung) 
  • Manner (Mandelcreme Eier, Milchcreme Lämmchen, Neopolitaner Eier, etc.)
  • Milka (Löffelei Milch, Schokoladenei Mini Egg)
  • M&M‘s (Schokolade Eier)
  • Nestlé (Smarties Osterei, Smarties Klapperhase)
     

Teure Oster-Schokolade
Schoko-Osterhasen sind vergleichsweise teuer, das gilt auch für Produkte ohne Fairtrade-Siegel. Ein im März 2025 durchgeführter stichprobenartiger Vergleich des VKI zeigt erhebliche Preisunterschiede selbst innerhalb derselben Marke auf. Auf den Kilopreis umgerechnet kostet die teuerste Osterhasen-Schokolade von Lindt um rund 111 Prozent mehr als die teuerste herkömmliche Lindt Tafelschokolade, bei Ferrero sind es 158 Prozent und bei Milka sogar 160 Prozent. Auch bei anderen Standard- und Ostervarianten können große Preisunterschiede auftreten: So ergibt der Vergleich der „Manner Oster Minis“ mit der klassischen Viererpackung Mannerschnitten – bezogen auf den Kilopreis – eine Differenz von 129 Prozent.

MARKE                                               Preis/kg

Casali Schoko Bananen Häschen     14,36 Euro
Casali Schoko Bananen 24 Stück     12,63 Euro

Ferrero Kinder Osterhase                 48,67 Euro
Ferrero Kinder Schokolade              18,90 Euro

Knoppers Minis Osteredition           14,95 Euro
Knoppers Waffelschnitte 8er           12,45 Euro

Lindt Osterhase                                 79,80 Euro 
Lindt Tafel                                          37,90 Euro

Manner Oster Minis                          26,60 Euro
Manner Neapolitaner 4er                 11,63 Euro

Milka Osterhase                                 57,56 Euro 
Milka Tafel                                          22,11 Euro

März 2025: Erhebung der jeweils maximalen Preise via billa.at und interspar.at

„Es ist daher sehr empfehlenswert, auf die Grundpreisauszeichnung zu achten“, rät Birgit Beck abschließend, „auch wenn der Grundpreis bedauerlicherweise oft sehr klein angegeben ist.“ 

SERVICE: Eine Grafik zu den Preisunterschieden steht als Download zur Verfügung.

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