Im März dieses Jahres vergab die österreichische Plattform „Wein und Gesund“ Gesundheits-Gütesiegel für Rotweine. Diese würden Stoffe enthalten „mit einer optimalen Auswirkung auf den Organismus“. Der VKI nahm das zum Anlass und untersuchte, gemeinsam mit dem Kooperationspartner medizin-transparent.at, ob Rotwein tatsächlich gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzt. Weitere Informationen gibt es auf www.vki.at/Gesundheitsmythen-Rotwein.
Die angeblich gesundheitsfördernde Wirkung von Rotwein wird mit Stoffen aus der Schale von Weintrauben begründet. „Wein und Gesund“ argumentiert, dass bis zu zwei Gläser am Tag das Risiko für Herz und Kreislauf senken. Vorliegende Studienergebnisse schließen einen positiven Effekt zwar nicht aus – machen ihn aber auch nicht sehr wahrscheinlich. Ein eindeutiger Nachweis steht noch aus. Selbst wenn sich eine gesundheitsfördernde Wirkung bestätigen ließe, ist fraglich, ob Traubensaft nicht denselben Effekt hätte. Für Blutdruck und Cholesterinspiegel lässt sich allenfalls keine senkende Wirkung feststellen.
Fakt ist, es gibt keine Belege dafür, dass Rotwein die Herzgesundheit fördert – selbst wenn man ihn nur in Maßen trinkt. Regelmäßiges Rotweintrinken schützt also nicht vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Wer damit wirbt, tut dies ohne wissenschaftliche Grundlage.
SERVICE: Den vollständigen Artikel gibt es im aktuellen Mai-KONSUMENT und online auf www.vki.at/Gesundheitsmythen-Rotwein.