
Schadstoffe in Alltagsprodukten - Ergebnisse der Umfrage
80% der Bevölkerung sind besorgt über die Belastung von Alltagsprodukten mit gefährlichen Chemikalien. Im Zuge des EU-Projekts "ToxFree LIFE for all" haben wir Genaueres dazu erfragt: Welche Schadstoffe und welche Produkte sind besonders interessant? Gibt es Forderungen an die Politik?
Eine Eurobarometer-Umfrage aus dem Jahr 2024 ergab, dass ca. 80% der Menschen in Österreich über die gesundheitlichen Auswirkungen von schädlichen Chemikalien in Alltagsprodukten besorgt sind, 76% gaben an, dass sie die Schadstofffreiheit von Produkten beim Kauf berücksichtigen.
Im Zuge des Projekts „ToxFree LIFE for All” wurde eine detaillierte Online-Umfrage zu diesem Thema durchgeführt. Dabei wurde die Bevölkerung in Ungarn, Österreich, Slowenien, der Slowakei und der Tschechischen Republik im Jahr 2024 und im Frühjahr 2025 befragt.
Zunehmendes öffentliches Bewusstsein für bedenkliche Chemikalien
Die Umfrage ergab einen steigenden Trend bei den Befragten, sich als gut informiert über schädliche Inhaltsstoffe in Produkten zu fühlen. Im Jahr 2025 betrachteten sich 17 % der Befragten als gut informiert, gegenüber 15 % im Jahr 2024. Der Anteil der Personen, die sich nicht ausreichend informiert fühlten, sank von 46 % auf 41 %.
Verbraucher wünschen sich genauere Informationen zu spezifischen chemischen Gefahren
Die Befragten fühlten sich zwar am besten über Mikroplastik informiert, dennoch stieg die Nachfrage nach weiteren Informationen zu diesem Thema. Auch der Informationsbedarf zu besonders besorgniserregenden Stoffen (SVHCs), die schwerwiegende und oft irreversible schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder die Umwelt haben, und zu PFAS („Ewigkeitschemikalien“), die für ihre extreme Langlebigkeit bekannt sind, stieg. Darüber hinaus wurden krebserzeugenden Chemikalien als Stoffe identifiziert, über die die Menschen am meisten Informationen suchten.
Hohe Besorgnis fördert das Vertrauen in nachhaltige Produkte
Die Verbraucher sind sehr besorgt über potenziell schädliche Chemikalien in Alltagsprodukten. Bei den Teilnehmer:innen war das Interesse für Schadstoffe in Lebensmittelverpackungen am größten, gefolgt von Haushaltsreinigungsmitteln, Küchenutensilien, Kosmetika und Bekleidung.
Diese Besorgnis geht einher mit einem wachsenden Vertrauen in Umweltzeichen: Im Jahr 2025 glaubten 42 % der Befragten, dass grüne und nachhaltige Produkte sicherer sind und weniger schädliche Chemikalien enthalten als herkömmliche Produkte, gegenüber 36 % im Jahr. Wenn ein Produkt schädliche chemische Substanzen enthält, würden 40 % der Menschen nach Ersatzprodukten suchen. Bemerkenswert ist, dass 26 % diese Produkte überhaupt nicht kaufen würden.
Forderung nach einer Änderung der Politik: Verbraucher verlangen strengere Vorschriften
Verbraucher stehen unter den derzeitigen Vorschriften vor einer großen Herausforderung und haben Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, die ihre Gesundheit und die Umwelt schützen. 70 % der Menschen befürworten ein Verbot schädlicher Substanzen in Produkten und zwei Drittel wünschen sich mehr Informationen und Tests schon vor der Markteinführung.
Als Reaktion auf die Forderung der Öffentlichkeit nach strengeren Vorschriften startete der VKI bereits 2024 gemeinsam mit den Partnerorganisationen von „ToxFree LIFE for All“ eine Petition, in der er die Entscheidungsträger dazu aufforderte, auf europäischer Ebene strengere Chemikalienregeln festzulegen. Die Petition ist verfügbar unter
Petition: Für eine schadstofffreie Zukunft
bzw.

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