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60 Jahre VKI: Experten blicken hinter die “Gänsefüßchen“
Bild: VKI

Im Spiegel der Zeit: Blick zurück auf 60 Jahre VKI und KONSUMENT

1960 entsteht der VKI, der Verein für Konsumenteninformation. Begleiten Sie uns auf einer Tour entlang der wichtigsten Meilensteine der letzten Jahrzehnte.

MEILENSTEINE der 1960er-Jahre

1960. Die Sozialpartner planen eine gemeinsame Konsumentenorganisation. Aus dem Verein für Einkaufsberatung und dem Verband österreichischer Konsumentenorganisationen geht der Verein für Konsumenteninformation hervor. Die NR-Abgeordnete Rosa Weber wird am 22. Dezember 1960 zur Vorsitzenden des am selben Tag gegründeten Vereins gewählt. Es ist eine „provisorische“ Gründung, da nur ÖGB und Arbeiterkammer vertreten sind.

1961. Am 21. März 1961 findet die Konstituierung des VKI durch den Beitritt der Bundeswirtschaftskammer und der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern ihren Abschluss. Auch KONSUMENT erblickt in diesem Jahr das Licht der Welt. Die erste Ausgabe erscheint im August/September.

1963. KONSUMENT erscheint in neuem Kleid. Der Umfang wird auf 32 Seiten erhöht. Um die noch spärliche Testtätigkeit ausweiten zu können, kostet das Abo künftig 25 Schilling. Der Nagellack-Test bringt auf Anhieb 1.000 neue Abonnenten.

Vier Landesstellen entstehen

Die stetig steigende Nachfrage nach Beratung – sowohl im Rechts- als auch im Produktbereich – führt zur Gründung von insgesamt vier VKI-Landesstellen. Den Anfang macht 1963 die Landesstelle in Eisenstadt. 1964 folgt Oberösterreich, ein Jahr später Tirol. Die Landesstelle inraz eröffnet 1985.

1964. Erstmals ist KONSUMENT von einer Beschlagnahme bedroht. Ein Kokshändler, bei dessen Lieferung wir deutliches Untergewicht festgestellt hatten, bemüht die Gerichte. Er bekämpft nicht das negative Testurteil, sondern die Veröffentlichung des Firmennamens.

KONSUMENT gewinnt letztendlich das Verfahren, das für unsere Arbeit richtungsweisend ist und kann jubeln: „Wir testen weiter. Wahrheit soll Klarheit schaffen.“

MEILENSTEINE der 1970er-Jahre

1970. Der VKI ist seit seiner Gründung Mitglied der IOCU, der weltweiten Dachorganisation der Konsumentenorganisationen. Im Juni organisiert der VKI in Baden bei Wien den 6. IOCU-Weltkongress unter dem Motto „Wissen ist Macht. Konsumentenziele in den 70er-Jahren“.

Test: falsch deklarierte Äpfel

Und: Spektakuläres Ergebnis eines Apfeltests – 90 % aller Äpfel sind falsch deklariert.

1973. Um Konsumenten vor allem beim Kauf technischer Haushaltsgeräte Übersichten und Entscheidungshilfen zu übermitteln, veröffentlicht der VKI die ersten Informationsbroschüren. Diese enthalten neben einer allgemeinen Beschreibung der Vor- und Nachteile einer bestimmten Gerätegruppe auch eine Markt- und Nettopreisübersicht.

VKI-Beschwerdestelle entsteht

Im selben Jahr wird die VKI-Beschwerdestelle geschaffen. Die Beschwerden werden systematisch ausgewertet und – bei Schwerpunkten – Schiedsstellen eingerichtet. Der VKI bringt ab 1973 seine Erfahrung bei Begutachtungen von Gesetzes- und Verordnungsentwürfen ein.

Übersichten und Entscheiungshilfen unterstützen Konsument*innen beim Kauf. - Eine VKI-Beschwerdestelle ensteht. (Bild: VKI)
Bild: VKI

VKI - Beratungszentrum, Verbraucherrecht, Sammelklagen, Europakonsument, etc.

Die 70er Jahre: Eine VKI-Beschwerdestelle entsteht.

1974. Im Jänner tritt die Republik Österreich, vertreten durch das Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie, dem VKI als außerordentliches Mitglied bei und verpflichtet sich zu einem Mitgliedsbeitrag, der jenem der vier ordentlichen Mitglieder zusammengenommen entspricht – bei gleichzeitigem Verzicht auf Stimmrecht und Einflussnahme im operativen Geschäft.

Diese Förderung dient dazu, völlig unabhängig ausschließlich für Konsumenten tätig zu sein. Am 20. November veranstaltet der VKI eine Fachtagung zum Thema „Marktmacht Konsumenteninformation“, an der über 300 Vertreter der Konsumenten, der Industrie, des Handels und Gewerbes, der Wissenschaft und der Behörden teilnehmen und zentrale Themen und Zielsetzungen des Konsumentenschutzes diskutieren.

KONSUMENT in Farbe, Gemeinschaftstests

Im selben Jahr wird das Testmagazin KONSUMENT bunt. Der VKI wird Mitglied der European Testing Group (ETG), eines Zusammenschlusses europäischer Verbraucherorganisationen. Zweck: die Durchführung von Gemeinschaftstests, um Zeit und Geld zu sparen.

1975. Das Bundeskanzleramt beauftragt den VKI mit einer Energiesparkampagne: Mehr als 200.000 Exemplare des „Energiesparbuchs“ mit Energiespartipps für den Haushalt werden österreichweit versendet.

Abozahlen steigen

Der Österreichische Viehverkehrsfonds fördert die Herausgabe der Sondernummer „KONSUMENT – Alles über Fleisch und Wurst“, dessen Verteilung durch Inserate mit Bestellkarten, Werbespots im Hörfunk und über Fleischerbetriebe erfolgt. Die Abonnentenzahlen steigen in diesem Jahr von 16.900 auf 31.800.

1977. KONSUMENT erscheint monatlich (davor zehn Ausgaben pro Jahr), das Testmagazin wird nun auch regelmäßig in Trafiken verkauft.

1979. Am 8. März tritt das Konsumentenschutzgesetz in Kraft. Der Verein für Konsumenteninformation wird als ein zur Verbandsklage berufener Verband anerkannt.

MEILENSTEINE der 1980er-Jahre

1982. Am Beispiel eines Gulaschsuppen-Tests wird die Aussagekraft von sensorischen Tests mit wissenschaftlichen Methoden untermauert. Die Sensorik (Aussehen, Geruch, Geschmack, Konsistenz) ist seit diesem Zeitpunkt bei vielen Lebensmittel-Tests anerkannter Bestandteil des Gesamturteils.

1985. Geselchtes entpuppt sich im Test als deftige Enttäuschung. Von 75 untersuchten Produkten werden gleich 32 wegen erhöhten Wassergehalts bzw. dem Einsatz von Phosphat mit „weniger zufriedenstellend“ oder „nicht zufriedenstellend“ bewertet.

1987. Der erste Waschmittel-Test, der fast ein Jahr gedauert und drei Millionen Schilling Testkosten verschlungen hat, entlarvt die Umweltsünder unter den Produzenten. Seither wurden Waschmittel umweltverträglicher und die Waschmitteltests Routine.

1988. In einer umfassenden Literaturdatenbank macht der VKI verbraucherrelevante Publikationen zahlreicher in- und ausländischer Institutionen auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich (bis 2005).

MEILENSTEINE der 1990er-Jahre

1990. Im August beauftragt das Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie den VKI im Rahmen eines Werkvertrages mit der Ausarbeitung von Richtlinien für das Österreichische Umweltzeichen. Seither ist das Österreichische Umweltzeichen ein Garant für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen.

Österreichisches Umweltzeichen

Mit dem Umweltzeichen werden auf einen Blick Produkte, Tourismusbetriebe und Bildungseinrichtungen erkennbar, die jeweils hohe Anforderungen an Umweltschutz, Gesundheitsvorsorge und Qualität erfüllen.

1991. Als erstes Nicht-EG-Land wird der VKI assoziiertes Mitglied bei der BEUC, dem Dachverband der europäischen Verbraucherorganisationen. Ab 1994 ist der VKI Vollmitglied.

1992. Gründung des Verbraucherrates im Österreichischen Normungsinstitut unter Vorsitz des VKI. Aufgabe: Die Berücksichtigung von Konsumenteninteressen im Normungswesen. Die Abonnentenzahlen erreichen mit 102.078 Beziehern ihren historischen Höchststand.

1993. Seit Beginn des Jahres bietet der VKI neben der persönlichen Rechtsberatung auch das „Konsumententelefon“: Verbraucher können sich nun über konsumentenrechtliche Belange auch telefonisch informieren.

Test deckt Sicherheitsmängel auf

Der Dampfreiniger-Test in der März-Ausgabe deckt gefährliche Sicherheitsmängel auf. Manche Hersteller drohen mit Klagen, die Sicherheitsvorschriften werden verschärft. Der Bekanntheitsgrad der Zeitschrift KONSUMENT liegt bei 88 Prozent.

1994. Seit Jänner gibt der VKI die monatlich erscheinenden Informationen zum Verbraucherrecht heraus (ab 1996 über die VKI-Homepage). Zudem wird erstmals die Konsumentenrecht-Entscheidungssammlung (KRES) veröffentlicht. Die Fachpublikation handelt alle Problemkreise des Verbraucherrechts ab, sie wird jährlich mit Nachsendungen ergänzt.

AMA-Gütezeichen, Verbraucherkredite

Im Auftrag der AMA kontrolliert der VKI ab Juli Lebensmittel, die das AMA-Gütezeichen tragen, auf die Einhaltung der entsprechenden Qualitätsanforderungen. Der VKI startet mit dem Nachrechnen von Verbraucherkrediten. In den folgenden Jahren gibt es zahlreiche Musterprozesse gegen Banken wegen überhöhter Zinsverrechnungen.

1996. Mit Beginn des Jahres ist der VKI mit seiner Homepage www.vki.or.at im Internet präsent. Ab Jänner bietet der VKI einen individuellen Prämienvergleich von Kfz-Haftpflichtversicherungen an.

KONSUMENT NEU

Die Printausgabe zeigt sich ab April in einem neuen Outfit, gleichzeitig wird der Umfang auf 48 Seiten erweitert.

1997. Der VKI vertreibt seine Paperback- und Buchausgaben der Reihe KONSUMENT-extra nunmehr auch über den österreichischen Buchhandel. Der dritte und letzte Band der KRES-Reihe erscheint. Die Restaurierung des Beratungssaals im VKI-Infocenter wird abgeschlossen (heute: "Stadtsaal").

Neue EDV- und Telefoninfrastruktur

Um den Anforderungen der steigenden telefonischen Anfragen gerecht zu werden, implementiert der VKI im Februar eine neue EDV- und Telefoninfrastruktur – Information und Beratung sollen damit kundenorientierter werden.

1999. Der VKI wird Trägerorganisation des „Europäischen Verbraucherzentrums Österreich“, das von der EU eingerichtet wurde und Verbrauchern bei grenzüberschreitenden Problemen zur Seite stehen soll.

MEILENSTEINE ab 2000

Akkreditierung: 9 Fachgebiete, 35 Prüfstellen

Mit August wird die VKI-Prüfstelle akkreditiert. Der Akkreditierungsumfang erstreckt sich über neun Fachgebiete und insgesamt 35 Prüfstellen.

2000. In der Oktober-Ausgabe bewertet KONSUMENT im Rahmen seines Laufschuh-Test erstmals auch das ethische Verhalten von Unternehmen (Umwelt, Soziales, Informationsoffenheit). Mit der Verknüpfung ethischer Kriterien mit den bewährten Produkttests leistet das Testmagazin weltweit Pionierarbeit.

2001. Eine Novelle des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) legitimiert den VKI, Verbandsklagen gegen irreführende Werbung zu führen.

Sammelklage nach österreichischem Recht

Der VKI erfindet im Rahmen der Zivilprozessordnung die „Sammelklage nach österreichischem Recht“ und bringt – mit Unterstützung von Prozesskostenfinanzierern – Sammelklagen gegen Banken und Reiseveranstalter ein.

Spezialberatungen

Die persönlichen Beratungsleistungen im VKI-Beratungszentrum werden Anfang Mai reorganisiert und Kostenbeiträge für Spezialberatungen werden eingeführt. Die weniger nachgefragten Produktberatungen werden sukzessive aufgelassen.

2002. Im April geht die neue Homepage www.konsument.at online. Die Inhalte sind ab 2003 zum Teil kostenpflichtig.

2003. Der VKI schließt seine Landesstellen in Oberösterreich, dem Burgenland und der Steiermark. Die Homepage www.verbraucherrecht.at geht online, auf der die Ergebnisse der VKI-Klagstätigkeit nachzulesen sind. Im Zinsenstreit mit den Banken wird mit den Sparkassen und der Bank Austria ein außergerichtlicher Ausgleich gefunden: Sie zahlen 70 Prozent der vorenthaltenen Zinsen.

Sammelklagen

Gegen die BAWAG und andere Banken werden weitere Sammelklagen eingebracht.

2004. Sammelklagen des VKI führen in Sachen „WEB-Skandal“ zum größten Zivilprozess in der 2. Republik (3.200 Geschädigte und ein Streitwert in Höhe von 120 Millionen Euro).

Neue Tests: Dienstleistung, Gesundheit

In der Testarbeit wird ein neuer Schwerpunkt gesetzt: Dienstleistungen und Produkte aus dem Gesundheitsbereich. Neben Medikamenten und Medizinprodukten fühlt KONSUMENT auch Ärzten, Apothekern und Kliniken auf den Zahn und übernimmt damit europaweit eine Vorreiterrolle.

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Test Sportmedizinische Untersuchung, 11/2004

Test Geburtenkliniken, 10/2005

Rezeptfreie Medikamente unter der Lupe

Apothekentest, 6/2006

Diäten: Weight Keepers, 11/2004

    2006. Der Toastschinken-Test in der Februar-Ausgabe sorgt in der Branche schon im Vorfeld für Aufregung, ein Produzent beantragt sogar eine einstweilige Verfügung. Das Gericht entscheidet zugunsten des VKI.

    Im April werden die Gremien der Mitgliederorganisationen in Aufsichtsrat und Mitgliederversammlung umstrukturiert.

    Schülerwettbewerb „jetzt teste ich!“

    Das Testmagazin ruft den Schülerwettbewerb „jetzt teste ich!“ ins Leben. Junge Verbraucher zwischen 12 und 19 Jahren können sich daran mit eigenen Tests beteiligen.

    2007. Im September erscheint KONSUMENT in einem neuen Layout. Der im selben Heft veröffentlichte Olivenöl-Test beschert dem Verein mit mehr als 12.000 verkauften Exemplaren den besten Kioskverkauf seit Jahrzehnten.

    Eine umfassende Novelle des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) im Dezember berechtigt den VKI, auch gegen aggressive Werbung vorzugehen.

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    Werbung: unlautere Geschäftspraktiken, 11/2010

    Irreführende Werbung, 5/2011

    2008. Im Zuge der Finanzkrise im Herbst 2008 wenden sich rund 7.000 AWD-Kunden mit Beschwerden an den VKI: Ihnen seien von AWD-Beratern Immobilienaktien als „so sicher wie ein Sparbuch“, als „mündelsicher“ oder gar als „Immobilienfonds“ vermittelt worden. Entgegen all diesen Zusagen stürzen die Aktien-Kurse 2008 ins Bodenlose und erholen sich nur sehr bescheiden.

    Verbandsklage und Musterprozesse des VKI

    Im Dezember bringt der VKI eine Verbandsklage und drei Musterprozesse gegen den Allgemeinen Wirtschaftsdienst (AWD) ein. Der VKI wird vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz zudem mit der Organisation von Sammelklagen betraut.

    2009. Die neue Website des Europäischen Verbraucherzentrums (www.europakonsument.at) geht Ende März online. Am 31. August startet auch www.konsument.at in einem neuen Gewand.

    Sammelklagen gegen AWD für 2.500 Geschädigte

    In der Causa AWD schließen sich 2.500 Geschädigte den Sammelklagen des VKI gegen den AWD an. Der Streitwert beträgt rund 40 Millionen Euro.

    2010. Seit Juli 2010 bieten der VKI und das Europäische Verbraucherzentrum die Konsumentenberatung in neuen Räumlichkeiten an. Die Adresse bleibt gleich: Mariahilfer Straße 81, 1060 Wien.

    Ticketpreise von Skigebieten

    Erstmals führt das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren (ECC-Net) unter der Federführung des Europäischen Verbraucherzentrums Österreich (EVZ) eine Preiserhebung der Ticketpreise von Skigebieten in 20 europäischen Ländern durch.

    2011. Der VKI feiert sein 50-jähriges Bestehen, unter anderem mit der Veröffentlichung einer Jubiläumsbeilage unter dem Motto „Jede Ausgabe ein Gewinn“ in der KONSUMENT-Septemberausgabe. Geboten wird u.a. ein Rückblick auf die Erfolge des VKI in den vergangenen Jahrzehnten sowie ein Überblick über 50 Jahre Testmagazin KONSUMENT.

    Ein weiteres Projekt ist die Digitalisierung sämtlicher seit 1961 erschienenen KONSUMENT-Ausgaben. Im Februar 2011 findet eine Jubiläumsfeier im Wiener Stadtsaal statt.

    2012. Die Plattform www.lebensmittel-check.at wird ins Leben gerufen. Seither können Konsumenten sich nicht nur über einzelne Produkte informieren, sondern auch selbst irreführende Aufmachungen und falsch gekennzeichnete Lebensmittel melden.

    Für Aufsehen sorgt unser Kürbiskernöl-Test, bei dem sich zeigte, dass man Kürbiskernöl nicht automatisch mit der Steiermark assoziieren sollte. Bei 17 von 30 untersuchten Produkten stammten die Kerne für das Öl entweder aus dem Ausland oder die Herkunft war unklar.

    PIP-Brustimplantate

    2013. Beginn des Prozesses rund um PIP-Brustimplantate: Im Auftrag des Sozialministeriums startet der VKI eine Sammelintervention für 73 Frauen, die durch mit Industriesilikon befüllte Brustimplantate der französischen Firma PIP geschädigt wurden.

    Immofinanz und Immoeast: 7 Mio. Euro für Anleger

    Im August 2013 kann der jahrelange Rechtsstreit rund um Immofinanz- und Immoeast-Aktien, zu denen der VKI im Namen von 2.500 Kleinanlegern mehrere Sammelklagen eingebracht hat, im Sinne der Konsumenten beigelegt werden. 7 Millionen Euro werden an die Anleger ausbezahlt.

    Energiekosten-Stop: gemeinsam Strom und Gas einkaufen

    Der VKI ruft im Rahmen der Aktion „Energiekosten-Stop“ Österreichs ersten Gemeinschaftseinkauf von Strom und Gas für Privathaushalte ins Leben. Von damals bis heute haben sich rund 620.000 Teilnehmer der Aktion angeschlossen.

    2015. Die US-Umweltbehörde EPA teilt öffentlich mit, VW habe in Modellen der Jahre 2009 bis 2015 eine Software zur Umgehung von Emissionskontrollsystemen eingebaut. Der VKI startet umgehend eine Sammelaktion zur Prüfung von Schadenersatzansprüchen.

    Lyoness und Lebensversicherungen

    Die Einkaufsgemeinschaft Lyoness bewirbt ihre "erweiterten Mitgliedsvorteile“. Der VKI prüft die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Cash-Back-Unternehmens und reicht vor dem Handelsgericht Wien Klage ein. Das Ergebnis: Alle 61 Klauseln, gegen die sich die Klage richtet, werden als gesetzwidrig beurteilt.

    Im Jahr 2019 kann schließlich mit Lyoness eine Vergleichslösung erzielt werden. Lyoness erstattet den Aktionsteilnehmern die bezahlten Beträge samt Zinsen abzüglich allfälliger Mitgliedsvorteile zurück.

    2016. Start der Sammelaktion Lebensversicherungen: Viele Konsumenten, die in der Vergangenheit eine Lebensversicherung abgeschlossen haben, wurden entweder gar nicht oder falsch über ihr Rücktrittsrecht informiert. Nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofes steht den Betroffenen damit ein unbefristetes Rücktrittsrecht zu. Der VKI startet deshalb eine Sammelaktion und bietet Konsumenten die Möglichkeit, ihre Polizze gegen einen Kostenbeitrag prüfen zu lassen.

    Wartezeiten bei Untersuchungen

    Der VKI nimmt im April die Terminvergabe bei MRT-Untersuchungen unter die Lupe. Erhoben werden die Wartezeiten bei 61 österreichischen Instituten mit Kassenzulassung. Dabei zeigen sich – abhängig von der Region und Einrichtung – zum Teil erhebliche Unterschiede.

    Die Testergebnisse von Lein-, Sesam-, Traubenkern-, Walnuss-, Kokos- und Arganölen zeigen, dass drei von elf Produkten wegen eines zu hohen Gehalts an Weichmachern gar nicht hätten verkauft werden dürfen.

    2017. Der Oberste Gerichtshof (OGH) bejaht in einem Musterprozess des VKI im Auftrag des Sozialministeriums die Haftung der Hypo Steiermark wegen Falschberatung zu den „Weichkosten“ der „geschlossenen MPC-Fonds“. Der OGH verneint zudem ein Mitverschulden der Anleger und spricht ihnen 100 Prozent Schadenersatz zu.

    KONSUMENT erscheint ab Oktober in neuem Gewand.

    Während beim Butter-Test alles „in Butter“ ist, ist das Testergebnis von verpackter Extrawurst alarmierend. Problematische Ergebnisse bringt auch der Buntstifte-Test – drei Viertel der Produkte enthalten hohe Schadstoffwerte und werden mit „nicht zufriedenstellend“ bewertet.

    2018. Gemeinsam mit der Umweltorganisation Global 2000 und der Menschenrechtsorganisation Südwind nehmen wir Chicken Nuggets aus österreichischen Supermärkten unter die Lupe und untersuchen vor allem Herkunft, Tierhaltung, Fleischverarbeitung und -qualität.

    Fazit: Weder Fipronil noch Gammelfleisch war zu finden. Aber die Arbeitsbedingungen in der Fleischverarbeitung und die Massentierhaltung bleiben ein Problem.

    VKI-Rechtsabteilung: 25 Jahre Klagstätigkeit

    Die VKI-Rechtsabteilung feiert 25 Jahre Klagstätigkeit und veranstaltet ein Symposium, das auch als Plattform zur Diskussion der rechtlichen Rahmenbedingungen kollektiver Rechtsdurchsetzung und aktueller Entwicklungen auf nationaler und europäischer Ebene dient.

    Klagen für 10.000 Geschädigte

    Im April startet die VW-Sammelklagen-Aktion im Auftrag des Sozialministeriums und der Bundesarbeitskammer. Da VW keinerlei Bereitschaft zu einer außergerichtlichen Entschädigung zeigt, bringen wir in der größten Klagswelle der Zweiten Republik die Klagen von 10.000 Geschädigten mit einem Gesamtstreitwert von rund 60 Millionen Euro fristgerecht an allen 16 österreichischen Landesgerichten ein.

    2019. Getestet wird abgepackter Salat aus dem Supermarkt. Das alarmierende Ergebnis: Kein einziger kann besser als „weniger zufriedenstellend“ bewertet werden. Drei Salate sind so stark mit Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen belastet, dass sie komplett durchfallen.

    Interspar-Gutscheine

    Im Auftrag des Sozialministeriums klagen wir die Interspar GmbH wegen der Verfallsfrist des Guthabens auf der „Interspar-Geschenkkarte“. Das Oberlandesgericht Linz gibt uns recht: Die Verkürzung der Gültigkeit von 30 Jahren auf 3 Jahre ohne triftigen Grund ist unzulässig.

    Im VW-Sammelklagsverfahren bejaht das Oberlandesgericht (OLG) Linz als erstes Gericht die Zuständigkeit der österreichischen Gerichte und bringt die Wende im Zuständigkeitsstreit in den 16 Sammelverfahren.

    EVN: Preiserhöhung - Geld zurück

    Nachdem wir die EVN wegen ihrer Preiserhöhungsklausel geklagt hatten, gibt uns der Oberste Gerichtshof (OGH) im Herbst 2019 recht: Die Preiserhöhungen der EVN, die auf Basis dieser Klausel durchgeführt wurden, waren rechtswidrig.

    Als Entschädigung bekommen die betroffenen Kunden den Differenzbetrag als Gutschrift oder haben die Möglichkeit, sich für eine Rückerstattung anzumelden. In der Folge können mit weiteren heimischen Energieanbietern, die diese Preisanpassungsklausel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) verwenden, Vergleiche erzielt werden – den betroffenen Konsumenten wird der jeweilige sich ergebende Differenzbetrag gutgeschrieben.

    2020. Das Jahr steht ganz im Zeichen der COVID-19-Pandemie. Unser Motto für 2020 lautet: In Krisenzeiten sind seriöse Informationen wichtiger denn je! Wie alle anderen haben auch wir ungewöhnliche Zeiten erlebt. Die Schreibtische werden am 16. März geräumt und temporär nach Hause verlegt, die KONSUMENT-Ausgaben Mai und Juni entstehen fast ausschließlich im Mobile Working.

    COVID-19-Pandemie

    Seither bildet die seriöse Berichterstattung zur COVID-19-Pandemie einen festen Bestandteil in jeder KONSUMENT-Ausgabe und natürlich auch online auf den Websites des VKI.

    Auch die VKI-Rechtsabteilung und das Beratungsteam haben alle Hände voll zu tun. Auf den unterschiedlichsten Rechtsgebieten werden Klagen eingereicht, allen voran beim Reiserecht, aber auch beim Versicherungs- und Kreditrecht. Weiters bringen auch die Absagen von Veranstaltungen und die vorzeitige Schließung der Skigebiete eine Flut an Konsumentenbeschwerden mit sich. Und nicht zuletzt geht der VKI gegen irreführende Werbung im Zusammenhang mit medizinischen Produkten vor.

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