Vor zwei Jahren hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) erstmals die Plastikverpackungsquote bei ausgewählten Obst- und Gemüsesorten in Supermärkten und Diskontern erhoben. Das Ergebnis der damaligen Stichprobe: Im Durchschnitt fiel bei rund 61 Prozent der Ware Plastikmüll an. Auffällig hoch gestaltete sich der Plastikanteil bei den Diskontern. Seitdem erhebt der VKI jährlich die Plastikverpackungsquote im Bereich Obst und Gemüse. Doch obwohl Händler und Hersteller Verbesserung gelobten, liegt der aktuell erfasste Plastikanteil nach wie vor bei 57 Prozent. Eine wahrnehmbare Reduktion gab es lediglich bei 4 von 13 untersuchten Playern des Lebensmitteleinzelhandels. Ausführliche Informationen zur Erhebung gibt es ab 23. September im Magazin KONSUMENT und ab sofort auf www.konsument.at.
Für die aktuelle Untersuchung wurde – wie in den Erhebungen zuvor – die Plastikverpackungsquote bei Äpfeln, Gurken, Karotten, Paprika und Tomaten erhoben. Insgesamt wurden rund 1.700 Artikel aus 56 Filialen von 13 Lebensmittelketten in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg geprüft. Wie bereits in den vergangenen beiden Jahren ist das „Plastikgefälle" zwischen den jeweiligen Händlern enorm. Die Plastikquote reicht von 14 Prozent beim Bio-Anbieter denn's bis hin zu 76 Prozent beim Schlusslicht Penny.
Positiv ist, dass zwei Handelsunternehmen ihr Plastikquote seit Beginn der Erhebung im Jahr 2019 merklich verringert haben: Interspar (von 65 auf 48 Prozent) und Nah & Frisch (von 55 auf 41 Prozent). Auch bei Hofer und Lidl ist eine Verbesserung sichtbar: bei Lidl von 77 auf 65 Prozent, bei Hofer von 79 auf 70. Allerdings befindet sich die Plastikquote bei beiden Diskontern nach wie vor auf hohem Niveau. Wenig oder keine Veränderung gab es dagegen bei ADEG, Billa, Billa Plus (Merkur), Penny und Unimarkt, deren Plastikquote zwischen 58 und 76 Prozent liegt. Eine deutliche Zunahme an Plastikmüll gab es dagegen bei Etsan (um 9 Prozentpunkte auf 47 Prozent).
„Es ist erfreulich, dass es zumindest bei einigen Unternehmen eine spürbare Verringerung des Plastikanteils bei Obst- und Gemüseverpackungen gibt“, resümiert VKI-Projektleiterin Birgit Beck. „Doch letztlich ist das eine Minderheit. Es ist bedauerlich, wenn Unternehmen zwar Besserung bei der Reduktion von Plastikmüll geloben, die Fakten aber eine andere Sprache sprechen. Dabei wäre es angesichts der immer dringlicher werdenden Klima- und Umweltkrise wichtig, das Aufkommen an Plastikmüll weitestgehend zu reduzierend und angekündigten Maßnahmen endlich Taten folgen zu lassen.“
SERVICE: Ausführliche Informationen zur VKI-Erhebung gibt es ab 23. September in der Zeitschrift KONSUMENT und ab sofort auf www.konsument.at.