Insgesamt 16 Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (30, 50 und 50+) haben der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und die Stiftung Warentest aktuell getestet. Davon bieten 13 Produkte zuverlässigen Schutz vor UV-Strahlung, darunter auch jene Produkte, die zu den günstigsten zählen. Drei Produkte schnitten dagegen mit „nicht zufriedenstellend“ ab, da sie den ausgelobten UV-Schutz nicht einhielten. Insgesamt wurden 8 „sehr gut“, 3 „gut“, 2 „durchschnittlich“ und 3 „nicht zufriedenstellend“ vergeben. Details zum Test gibt es unter www.konsument.at/sonnenschutzmittel22.
Drei Produkte (Speick Sun, Lavera Sensitiv Sonnenlotion und Das Boep Sonnencreme Sensitiv) schnitten mit „nicht zufriedenstellend“ ab, weil sie den ausgelobten UV-Schutz nicht einhalten.
Für die Sonnenschutzmittel von Eucerin (Allergy Protect Sun Gel-Creme) und Müller (Lavozon Sonnenspray) gab es dagegen trotz zuverlässigem Schutz vor UV-Strahlung lediglich eine „durchschnittliche“ Bewertung, weil sie kritische Inhaltstoffe enthielten. In der Gel-Creme von Eucerin wird der UV-Filter Homosalat verwendet, der im Verdacht steht, das Hormonsystem zu beeinflussen. „Der Hersteller überschritt dabei zwar nicht die laut EU-Kosmetikverordnung erlaubten zehn Prozent“, betont VKI-Chemikerin Dr. Birgit Schiller, „aber sehr wohl die vom wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) für sicher gehaltene Höchstmenge von 0,5 Prozent.“
Der Spray von Müller enthielt vergleichsweise hohe Mengen an Benzophenon – womöglich als Folge einer Verunreinigung oder als Abspaltprodukt des UV-Filters Octocrylen. Die Datenlage ist derzeit noch dürftig, aber die Substanz steht im Verdacht, Krebs zu begünstigen. Der SCCS fordert von den Herstellern daher eine strenge Kontrolle. Benzophenon sollte in Sonnencremen nur im Spurenbereich enthalten sein.
SERVICE: Die ausführlichen Testergebnisse gibt es online unter www.konsument.at/sonnenschutzmittel22.