Unsere klare Antwort
Als Non-Profit-Organisation sind wir in der glücklichen Lage, alle diese Fragen guten Gewissens mit „ja“ beantworten zu können. Ob Produkte des täglichen Lebens, Nahrungsmittel, Dienstleistungen oder die sozialen und ökologischen Produktionsstandards von Unternehmen – wenn wir etwas unter die Lupe nehmen, dann tun wir das nach einem vordefinierten Ablauf und dokumentieren dabei jeden Schritt. Und das für mehr als 100 Testveröffentlichungen pro Jahr. Das entspricht immerhin über 1000 Ergebnissen für untersuchte Produkte und Dienstleistungen.
Unser Lohn ist das Vertrauen der Menschen in unsere Arbeit, die auch von der Wirtschaft wahrgenommen wird. So steigt kontinuierlich die Zahl der Unternehmen, die bei uns nach der Veröffentlichung der Ergebnisse Testplaketten beantragen. Damit dürfen sie offiziell auf die von uns bestätigte Qualität ihrer Produkte hinweisen.
Testanregungen
Viele klassische Testthemen liegen gewissermaßen auf der Straße beziehungsweise in den heimischen Haushalten. Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte, Computer, Smartphones, Sport- und Freizeitgeräte, Versicherungen und Sparformen werden von uns regelmäßig aufgegriffen und aktualisiert. Das ist unser Standardrepertoire. Darüber hinaus berücksichtigen wir Vorschläge, die von Konsumentinnen und Konsumenten an uns herangetragen werden ("Immer weniger Klopapier auf der Rolle - untersucht das!"), führen regelmäßig Leserumfragen durch und beobachten aufmerksam neue Entwicklungen am Markt. Schließlich stimmen wir uns auch mit unseren Partnerorganisationen ab, insbesondere mit der deutschen Stiftung Wartentest sowie der internationalen Testplattform ICRT (International Consumer Research and Testing).
Die Hersteller haben keinen Einfluss auf unsere Themenwahl. Es ist nicht möglich, uns damit zu beauftragen, ein bestimmtes Produkt zu testen.
Themenplanung
Aus der Fülle an Themen kristallisiert sich in abteilungsübergreifenden Gesprächen ein Jahresplan heraus, den wir Schritt um Schritt abarbeiten. Da bleibt noch Luft für aktuelle Trends. Sobald es für eine Untersuchung grünes Licht gibt, erstellen unsere zuständigen Projektleiterinnen und Projektleiter ein passendes, detailliertes Prüfprogramm. Dabei legen sie die Kriterien fest, die ein bestimmtes Produkt erfüllen soll.
Es stellt sich immer die Frage, wie man ein Gerät praxisrelevant testen kann. Für einen Tintenkiller-Test haben wir zum Beispiel ein ganzes Schulheft gefüllt und das Geschriebene dann wieder gelöscht – so lange, bis die Tintenkiller w.o. gegeben haben.
Markterhebung und Einkauf
Im nächsten Schritt machen wir eine Marktübersicht. So können wir sichergehen, dass die Auswahl der zu prüfenden Produkte nicht willkürlich geschieht, sondern die Marktsituation widerspiegelt. Steht die Auswahl fest, kaufen wir die Waren in den entsprechendne Supermärkten oder Fachmärkten ein. Dabei verhalten sich unserer Testerinnen und Tester wie normale Kunden: Sie bleiben anonym und geben sich nicht zu erkennen.
Beim Einkauf von Frischmilch beispielsweise achten wir auf das gleiche Mindesthaltbarkeitsdatum und die gleiche Chargennummer. Der Transport ins Labor erfolgt mit unserem eigenen Kühlauto und die Temperatur wird laufend dokumentiert. Der Einkauf ist oft auch deshalb aufwendig, weil wir von jedem Produkt mehrere Packungen brauchen. Bei der Bitterschokolade waren es „nur“ 10, beim Grüntee 20!
Der Test
Beim klassischen Warentest führen wir eine technische und praktische Prüfung durch. Im technischen Teil testen wir beispielsweise die Gebrauchsfähigkeit, die Umweltverträglichkeit oder die chemische Zusammensetzung der Produkte. Im Praxisteil lassen wir Laien und Experten die Testobjekte beurteilen. Mögliche Kriterien sind zum Beispiel der Bedienungs- und Tragekomfort oder bei Lebensmitteln das Aussehen, der Geruch und der Geschmack der Produkte. Sollte die Durchführung eines Tests bei uns im Haus nicht möglich sein, vergeben wir den Auftrag – nach der Einholung von Kostenvoranschlägen – an ein geeignetes unabhängiges Spezialinstitut im In- oder Ausland. In jedem Fall wird ein schriftlicher Untersuchungsbericht erstellt.
Hersteller behaupten viel. Wir messen selbst nach - sei es Lautstärke, Fassungsvolumen oder Akkulaufzeit.
Bewertung der Ergebnisse
Sobald alle Ergebnisse aus dem Test vorliegen und der Untersuchungsbericht intern freigegeben wurde, sehen wir uns diesen im Detail an. Für die abschließende Bewertung eines Produkts oder einer untersuchten Dienstleistung vergeben wir Testurteile auf einer fünfstufigen Skala („sehr gut“ bis „nicht zufriedenstellend“).
Wir vom VKI haben als Erste Kinderspielzeug auf Chrom VI untersucht und mussten uns die Frage gefallen lassen, wofür das gut sei. Heute ist diese Untersuchung Standard.
Veröffentlichung
Am Ende ist es Aufgabe unserer Redakteurinnen und Redakteure, über die durchgeführten Tests zu berichten und die Ergebnisse aufzubereiten. Die fertigen Artikel werden in unserem Testmagazin KONSUMENT sowie online veröffentlicht.
Wir trauen uns zu sagen, was gut und was schlecht ist.
Testübernahmen und Kooperationen
Ein Teil unserer Testberichterstattung ist das Resultat von Kooperationen auf internationaler Ebene. Je nach Produktkategorie testen wir gemeinsam oder übernehmen Tests anderer Konsumentenorganisationen wie z.B. der deutschen Stiftung Warentest. Bei allen diesen länderübergreifenden Tests führen wir vor Veröffentlichung eine eigene Markt- und Preiserhebung in Österreich durch. Weiters kontrollieren wir immer, ob die Zusammensetzung der getesteten Produkte mit den auf dem heimischen Markt verkauften identisch ist.
Relevante Hintergrundinformationen werden auf die österreichische Situation abgestimmt.