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VKI-Test Babyfeuchttücher: überwiegend „gut“ – wenig nachhaltig

Im Praxistest überzeugen fast alle, die Umweltbilanz der Einwegprodukte ist bestenfalls durchschnittlich

Mehrheitlich „gute“ Ergebnisse erzielte ein Test von 11 Babyfeuchttüchern, den der Verein für Konsumenteninformation (VKI) gemeinsam mit internationalen Partnern durchgeführt hat. Hauptaugenmerkt der Untersuchung lag auf einem umfangreichen Praxistest, bei dem mit einer Ausnahme alle Produkte überzeugen konnten. Ebenfalls erfreulich ist, dass laut Inhaltsdeklaration in keinem Produkt hormonell wirksame Substanzen verwendet wurden. Abstriche gab es dagegen bei der Umweltbilanz. Herstellung, Verpackung und Entsorgung machen keinen schlanken ökologischen Fußabdruck. In der Gesamtbewertung wurden 8 „gut“ und 3 „durchschnittlich“ vergeben. Die Details zum Test gibt es ab 18. November im Magazin KONSUMENT. Ergänzende Informationen bietet der VKI auf www.konsument.at.

Schwerpunkt der Untersuchung war ein Praxistest, der mit den Eltern von 30 Babys im häuslichen Alltag durchgeführt wurde. Dabei wurden von den Probanden sowohl die kosmetischen Eigenschaften als auch die Wirksamkeit der Feuchttücher bewertet. Hier konnten fast alle Produkte ein „gut“ erreichen, lediglich ein Fabrikat würde mit „durchschnittlich bewertet.

Auch hinsichtlich der Inhaltsstoffe der Tücher gab es nur wenig Kritikpunkte. Hormonell wirksame Stoffe wurden bei keinem Produkt gefunden. Zwei Produkte enthielten jedoch deklarationspflichtige allergene Duftstoffe: „Nivea Baby Fresh & Pure“ (Benzylalkohol und Linalool) sowie „Natracare“ (Limonene und Linalool). Zudem enthielten sechs Fabrikate Parfum.

Dazu ergänzt VKI-Projektleiterin Birgit Schiller: „Bezüglich der Inhaltsstoffe von Babyfeuchttüchern sind in den letzten Jahren durchaus Veränderungen zu bemerken. In einem acht Jahre zurückliegenden Test europäischer Verbraucherorganisationen wurden sowohl verschiedene hormonell wirksame Substanzen und auch deutlich mehr allergene Inhaltsstoffe gefunden. Wer allerdings bei den Inhaltsstoffen auf Nummer sicher gehen möchte, kann auch zu wiederverwendbaren Waschlappen greifen“, so Birgit Schiller weiter. „Wir haben als Alternative zu den Feuchttüchern unter anderem Waschlappen aus einer Baumwoll-Polyester-Mischung mitgetestet. In wichtigen Punkten wurde dieses Produkt gleich gut, zum Teil sogar besser bewertet als die ‚guten‘ Feuchttücher im Test. Drei von vier Testpersonen sprachen dafür eine Kaufempfehlung aus. Sie sind, zumindest für den häuslichen Einsatz, eine gute Alternative ohne Parfum und andere potenziell allergene Stoffe.“

Bei der komplexen Bewertung der Umwelteigenschaften kam keines der Babyfeuchttücher über eine „durchschnittliche“ Bewertung hinaus, trotz leichter Unterschiede bei den Ergebnissen für Verpackung und Tuchmaterial. „In diesem Bereich können die Feuchttücher natürlich nicht mit wiederverwendbaren Waschlappen mithalten“, sagt Birgit Schiller. „Wer auf einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck Wert legt, sollte aber auch bei wiederverwendbaren Produkten darauf achten, effizient zu waschen: also bei der Waschmaschine Eco-Programme verwenden, sie möglichst voll beladen und einen Ökostromlieferanten wählen. Besonders wichtig ist es überdies, ‚grünere‘ Waschmittel zu verwenden, also beispielsweise Produkte, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen oder dem Blauen Engel dem zertifiziert sind.“

SERVICE: Die Details zum Test gibt es ab 18. November in der Zeitschrift KONSUMENT. Darüber hinaus bietet der VKI weiterführende Informationen auf www.konsument.at.

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